Auf den Spuren der Enduro World Series
Der Weg in die Pyrenäen
Nachdem die frühen Sommermonate Juni und Juli für Debora, Konstantin und mich (Jan) gezeichnet waren von Arbeit, Abschlussprüfungen und universitärem Stress konnten wir es kaum erwarten, uns Mitte August auf unseren kleinen Europaroadtrip durch Frankreich und Spanien zu machen.
Unser Partner GHOST stellte in letzter Minute noch unsere heiß ersehnten Räder zur Verfügung auf die wir bereits die ganze Saison über gewartet hatten und mit Sack und Pack ging es dann Mitte August von Darmstadt und Innsbruck aus los Richtung Frankreich.
Zwar sollte der Fokus des Trips ganz klar auf dem Mountainbiken liegen, jedoch durfte die Entspannung und die kulinarischen Leckerbissen der Regionen nicht zu kurz kommen. Außerdem hatten wir schon länger die Idee von einem Multisport Trip und so wurden kurzerhand neben den Bikes auch noch Surfbretter in den Vans verstaut.
Für mich startete die Reise in Innsbruck und führte mich über den Arlberg in die Schweiz, am Genfer See vorbei und nach rund 6 Stunden Fahrt allein erreichte ich endlich das gelobte Land: Frankreich. Da es schon spät in der Nacht war verabredete ich mit Debo und Konstantin einen Treffpunkt für den nächsten Tag, sodass wir die Reise gemeinsam fortsetzen konnten.
Bei Café und Croissant auf einem wunderschönen Autobahnrastplatz rund 100 Kilometer südlich von Lyon fassten wir einen Plan für die nächsten Tage. Als aufmerksame Verfolger der EWS war uns natürlich nicht entgangen, dass ein Stop der Tour dieses Jahr in Olargues stattgefunden hatte. Nach kurzer Recherche und Routenplanung entschieden wir uns für das kleine Örtchen in den Montagnes de Caroux, da es fast auf dem Weg in die Pyrenäen liegt.
Nachdem wir den ersten gemeinsamen Tag dann mit Erledigungen in Supermärkten, Sportläden und Baumärkten vertrödelt hatten, ging es am Abend von Montpellier aus in das rund eineinhalb Stunden nord-westlich gelegene Olargues.
Im Folgenden stellen wir euch nun unsere Highlight Trails der Region vor, aber nicht nur diese sind zu empfehlen, sonder auch die zahlreichen anderen, welche ihr in der Trailguide Übersicht findet!
Olargues
Olargues ist ein kleiner, mittelalterlicher Ort, gelegen auf einem kleinen Hügel an dessen Spitze eine Burgruine stolz über der Stadt thront und ist umgeben von einer beeindrucken, zerklüfteten Hügellandschaft. In Frankreich wird Olargues sogar als eines der schönsten Dörfer des Landes gehandelt.
Dort angekommen fanden wir auch schnell unseren Camping Spot etwas unterhalb der Stadt am Fluss ‚Le Jaur’, direkt neben einer kleinen Hippie Bar, welche unser Ausgangspunkt für die nächsten Tage sein sollte.
Pic du Naudech Trails
Direkt südlich des Orts liegt der Pic du Naudech (735m) von dem einige Trails starten, so auch einer unserer Highlight Trails der Mézeilles. Die Anfahrt zum Pic erfolgt zunächst von Olargues aus recht gemütlich über eine Asphaltstraße, die dann aber nach rund 400 Höhenmeter in eine Schotterpiste mündet, was die restlichen 200Hm etwas anstrengender macht.
Am Pic du Naudech angekommen hat man eine wunderschöne Aussicht Richtung Mittelmeer und bei klarer Sicht kann man sogar die Küste erkennen. Der Trail startet direkt an dem Funkmasten und führt zunächst sehr steinig und verblockt einige Meter auf dem Grat entlang bevor dann zwei Schlüsselstellen kommen die etwas Mut erfordern.
Nach der Überquerung des Forstwegs windet der Trail sich erst in seichten, schottrigen Kurven dahin, bevor er dann noch mal sehr steil wird unterhalb der Stromtrasse, um dann in den Wald zu münden. Hier angekommen ist der Trail zunächst sehr flowig, wird dann aber im mittleren Teil noch ein mal steil und eng. Das letzte Drittel entschädigt dann aber wieder für die technischen Passagen, denn der Trail geht sehr schnell und spaßig am Hang entlang bevor er dann im Örtchen Mézeilles endet.
Hier füllen dann zwei ausgewanderte Schwedinnen unsere Trinkflaschen wieder auf, denn die südfranzösische Hitze hat uns bis hierher schon ganz schön zugesetzt und wir machen uns erneut auf den Weg zum Pic du Naudech, diesmal aber von der anderen Seite. Die Tour ist daher besonders als eintägige Rundtour zu empfehlen, da sie sich mit einigen anderen Trails kombinieren lässt.
Der Bardou Trail
Der absolute Highlight Trail folgte dann aber am erst am nächsten Tag, der Bardou Trail. Nord-östlich von Olargues gelegen startet der Trail auf rund 600 Metern in der Nähe der Künstler Kommune Bardou auf einem Grat und ist bequem von dem Ort Les Jasses bzw. La Trivalle auf einer Straße zu erreichen.
Die Besonderheit des Trails ist, dass es sich hierbei um einen alten Römerweg handelt und somit zum Teil etwas ‚gebaut’ ist, sprich mit vielen runden Steinen in verschiedenen Größen gepflastert ist. Das macht den Trail einerseits extrem spaßig und schnell zu fahren, andererseits fordert es aber die Federung des Rads extrem, genauso wie unsere Unterarme.
Der Trail ist dabei vom technischen Anspruch her als nicht zu extrem zu erachten, da durch die Breite des Trails verschiedenste Linien möglich sind und so der Schwierigkeitsgrad variiert werden kann. Jedoch ist der Trail aufgrund seiner Länge und des physischen Anspruchs nicht für Anfänger zu empfehlen.
Hat man rund zwei Drittel des Trails hinter sich, erreicht man die ersten Häuser des Dorfs ‚Mons’. Hier ist zu beachten, dass der Trail noch nicht vorbei ist, sondern ein Stück oberhalb das letzte Drittel wartet. Von nun an aber wesentlich einfach und flowiger, am Hang entlang, bis man nach ‚Le Verdier-Haut’ kommt. Von hier rollen wir dann über die Straße zurück nach ‚La Trivalle’ und genießen am Dorfplatz Kaltgetränke und Snacks.
Die Reise geht weiter…
Nach drei sehr anstrengenden Tagen in der Südfranzösischen Hitze geht für uns die Reise weiter Richtung Pyrenäen und wir sind gespannt, welche Bike Abenteuer noch auf uns warten. Unser nächster Stop: Andorra. Das Fazit für unseren kurzen Besuch lautet aber, wer anspruchsvolle Trails in einer wunderschönen Atmosphäre sucht, ist in Olargues genau richtig aufgehoben.
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