Unterkunft:
Airbnb
Was macht man, wenn der Winter mal wieder nicht so richtig Winter werden will? Im Herbst war die Freude noch groß, bis Ende Dezember trockene Trails fahren zu können, aber ab Januar darf der Winter schon so langsam mal mit voller Wucht zuschlagen. Meterhoher Powder bis Ostern – so die Wunschvorstellung jedes Jahr.
Doch dann schon wieder die gleiche Wetterlage im Februar, wie im Dezember. Hochdruck und kein Niederschlag in Sicht, Temperaturen sogar bis 20 Grad, da ist der Winter gefühlt schon wieder vorbei bevor er richtig begonnen hat. Unsere Informanten berichten sogar von staubtrockenen Trails bis weit rauf in Südtirol – also Airbnb buchen, Auto beladen und einmal über den Brenner.
Bozen bietet mit seinen drei Bergbahnen, direkt aus der Stadt, nochmal eine Steigerung zu Innsbruck. Die Bergbahnen sind allesamt öffentliche Verkehrsmittel und befördern somit das ganze Jahr Passagiere, mit und ohne Bikes, auf den Berg. Außerdem locken uns exzellenter Café, Gewürztraminer (ein besonderer Wein aus der Region), Pasta und original italienische Pizza.
Über die besten Trails der Region konnten wir uns bereits vorab in der Supertrail Map Bozen Nord informieren und auf der nur eineinhalb stündigen Fahrt von Innsbruck nach Bozen wurde Ritten als erstes Ziel des Tages auserkoren. Die moderne Seilbahn bringt uns im Vierminutentakt auf den Berg, wo ein frühlingshaftes Traildorado auf uns wartet. Steinige, staubige und zum Teil verblockte Wege, mit flowigen Abschnitten und atemberaubenden Ausblicken über Bozen erwarten uns hier.
In Verbindung mit der örtlichen Wanderkarte (Wegnummern) fällt die Orientierung vor Ort sehr leicht, denn an jeder Wegkreuzung finden sich gut leserliche Wegweiser mit deutlicher Kennzeichnung der jeweiligen Trails. Für den Anfang entscheiden wir uns für Weg numero due – ein für Bozen typischer Trail: verblockt, aber durch die eher runden Steine gutmütig zu fahren und wenn man möchte kann man hier das Gas ordentlich stehen lassen, sollte aber gerade an Wochenenden auf entgegenkommende Wanderer acht geben.
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In Bozen angekommen, rollen wir durch die malerische Altstadt und genießen den italienischen Café. An einem der zahlreichen Marktstände kaufen wir noch einige Trockenfrüchte zur Stärkung ein und nehmen erneut die Bahn nach Oberbozen.
Der Wanderweg #3 ist durch seine westseitige Exposition besonders schön im sanften Abendlicht zu befahren, fordert uns aber schon deutlich mehr. Das Terrain unterscheidet sich deutlich von den benachbarten Trails 2 & 6, denn hier hat man es hauptsächlich mit technisch steilen Wurzelpassagen zu tun. Eine weitere Alternative von Ritten in die Stadt ist der Weg #6, welcher in den malerischen Weinbergen rund um die Stadt endet. Unser Tipp ist ein kleiner Uphill auf den Ebnicherhof, wo man wieder in den Trail 2A einfahren kann, welcher dann schließlich auf den 2er Trail in die Stadt, mündet.
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Etwas Glück beim Timing braucht man bei der Gondel nach Jenesien. Diese fährt nur im halbstündlichen Takt und ist max. mit 4 Rädern zu nutzen. Alternativ fährt auch einige Meter die Straße runter ein Bus ins beschauliche Örtchen. Dies gelt übrigens auch, falls eine der drei Bergbahnen ein Mal geschlossen sein sollte.
Von Jenesien aus lässt sich eine nette Tour mit rund 300-400hm Tretanteil starten. Der Straße in Richtung Locher folgend, biegen wir an einem Bauernhof in den Wanderweg ein. Nach ca. 15 Minuten werden wir von zwei Pferden begrüßt, die trotz ihres Frühstücks beängstigend interessiert an unseren Rucksäcken sind. Nach einem weiteren Bauernhof beginnt der Wanderweg #6 auf einem gemütlich breiten Waldweg. Hier lassen wir uns vom Flow treiben und springen über Kuppen und legen uns in die natürlichen Anlieger.
Die letzte Stadt-Bergbahn, welche auch Teil der Südtirol Mobilcard ist, ist Kohlern. Auch hier wartet eine sehr kleine Gondel darauf, den steilen nordseitigen Hang zu erklimmen und Mountainbiker mühelos auf 1130m zu befördern. Aber Achtung: der Trail am Kohlern ist nur geübten Radlern vorbehalten. Sehr steiles, steiniges und verblocktes Terrain warten darauf von mutigen Enduristen oder Downhillern unter die Räder genommen zu werden. Der Trail ist der einzige semi-offizielle Trail rund um Bozen und geübte Fahrer finden hier mit gebauten Sprüngen und Anliegern alles was den Adrenalienpegel in die Höhe schießen lässt.
Zu empfehlen ist Bozen vor allem unter der Woche, da am Wochenende deutlich mehr Wanderer unterwegs sind. Daher unsere Bitte: achtet auf Fußgänger und begegnet ihnen immer freundlich und mit Respekt, bremst ab oder bleibt sogar stehen. Denn viele Trails sind zwar verboten, werden aber von den Einheimischen geduldet.
Hey Leute, ihr wisst, dass die Trails vom Ritten runter, die ihr im Beitrag erwähnt, offiziell für Bikes gesperrt sind? … alle anderen Trails können hingegen problemlos befahren werden (in Südtirol dürfen Wege, außer sie sind offiziell gesperrt, generell befahren werden)…
Grüße, Werner
Hi Werner,
deswegen im letzten Absatz der Verweis auf die verbotenen Trails und an mehreren Stellen der Verweis auf Rücksichtnahme gegenüber Wanderern.
Gruß, Konstantin