Briancon – französisches Enduro Kleinod
Bikeparks und Endurotrails
In der Mitte von 5 Tälern liegt auf 1326m die höchste Stadt Frankreichs – Briancon, ja sogar die höchstgelegene Stadt der Europäischen Union. Diese Region Frankreichs ist vielleichte eher bei Skifahrern für die vielen Freeride Möglichkeiten in Serre Chevalier bekannt oder bei Rennradfahrern für die „Tour de France“ Pässe, wie dem Col de Montgenèvre, oder bei Kunst und Geschichtsliebhabern für die Vauban Festungen, die heute zum UNESCO Weltkulturerbe gehören.
Eine Region die so viele verschiedene Gruppen begeistern kann, die muss auch etwas für Mountainbiker parat haben und das haben wir uns angeschaut.
Col Canon
Die erste Tour ging rauf zum Col Canon. Die Straße lässt sich super mit dem Auto fahren und aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit haben wir das auch gemacht.
Auf der Hochebene angekommen muss man noch ein kurzes Stück bergauf treten und dann beginnt der Fahrspaß mit einer phantastischen Aussicht über das Tal & die umliegenden Berge.
Zu Beginn zieht sich der Weg auf und ab über die alpinen Wiesen der Hochebene, die größte Herausforderung hierbei ist, um die vielen Schafe herum zu fahren die hier oben grasen. Nach einer Weile lässt man die Wiesen und die Schafe hinter sich und der Trail führt hin nur noch bergab durch den Wald. Insgesamt ist der Trail sehr spaßig und nicht schwer. Die einzige Herausforderung ist ab und zu loses Geröll. Außerdem quert der Weg häufig steile Hänge, d.h. seitlich geht es runter. Dies kann für manch einen auch sehr herausfordernd sein.
Nach insgesamt 7,7km und 770 Tiefenmetern endet der Trail auf einem Forstweg und von hier kann man sich zwischen zwei Alternativen entscheiden.
Granon Lower Part
Für die erste Variante muss man den Forstweg noch einmal ein Stück (ca. 50hm) bergauf radeln, dann führt der Trail über hauptsächlich Waldboden bis runter in den Ort. Dieser Trail ist deutlich schwieriger als der obere Teil, denn er ist sehr steil, schmal und weist einige Spitzkehren sowie eine Schiebepassage auf.
Croix de Toulouse
Die zweite Variante führt über einen etwas längeren Uphill zum Croix de Toulouse. Dort gilt es erstmal das atemberaubende Panorama über Briancon und die umliegenden Berge zu genießen. Im Anschluss wartet ein recht breiten Trail mit verblocktem Gestein und vielen rutschigen Steinen bergab. Achtung: Der Weg wird recht viel von Wanderern frequentiert.
La Couchette
Bei unserer zweiten Tour geht es rauf zu La Couchette. Die knapp 1000hm können fast vollständig auf der Straße oder gut ausgebauten Forstwegen mit angenehmer Steigung zurückgelegt werden. Nur die letzten 800m gehen über einen schmalen Weg, bei dem man absteigen und sein Rad ein paar Meter schieben muss.
Oben angekommen kann man es sich bei schöner Aussicht zwischen einigen zerfallenen Häusern gemütlich machen und eine Stärkung zu sich nehmen, z.B. das Nussbaguette aus der örtlichen Bäckerei (sehr zu empfehlen).
Dann geht es auch schon abwärts. Schmal und herausfordernd schlängt sich der Weg über 6km den Berg hinunter. Größtenteils führt er über Waldboden, aber immer wieder kommen Schotterfelder oder größere Steinfelder. Insgesamt ist der Trail eher steil, was sehr anstrengend für die Zeigefinger ist, aber zwischendurch gibt es auch flacherer Passagen in denen sie sich ausruhen und auch die Bremsscheiben wieder etwas abkühlen können.
Wie auf vielen französischen Trails sieht man auch hier immer wieder Abschnitte die (vermutlich von Lokales) extra für Mountainbiker gebaut wurden und natürlich viele „French Lines“.
Der Trail endet an der Festung von Briancon, die zu einem Afterride Sightseeing oder einfach nur einem Croissant auf dem Marktplatz einlädt.
Lac de l´Orceyrette
Die dritte Tour führt uns zum Lac de l`Orceyrette im Südosten von Briancon. Ausgangspunkt der Tour ist der Ort Villard Saint Pancrace. Von hier aus folgt man der beschilderten Radroute 62 die Straße hinauf. Die Straße führt in einer angenehmen Steigung das Tal entlang, man auf befestigten, mal auf unbefestigten Abschnitten, mal durch den Wald, mal durch kleine Ortschaften. Das Tal scheint ein beliebter Ausflugort zu sein, denn immer wieder kommen wir an Picknickplätzen vorbei, die alle besetzt sind.
Vom See aus führt dann ein Trail das Tal wieder hinab. Auf und ab schlängelt sich der Weg am Fluss entlang. Der Weg selbst ist nicht schwierig und auch nicht steil, lediglich die Gegenanstiege fordern heraus.
Im unteren Teil, nachdem man noch einmal ein Stück die Straße hinauf getreten hat, wird der Weg steiler und es ist erkennbar, dass hier mehr Mountainbiker unterwegs sind. Das nächste Mal würden wir gleich hier einsteigen.
Der Trail ist nach wie vor nicht besonders steil oder schwierig, aber gebaute Steilkurven und gelegentliche Steinpassagen machen einfach Freude. Leider ist dieser Teil nicht so lang, weswegen der Spaß schnell vorbei ist.
Insgesamt ist es eine landschaftlich sehr schöne, wenn auch nicht besonders anspruchsvolle Tour. Vielleicht eher was für den Ruhetag.
Fazit
Briançon bietet sich definitiv an für einen ausgedehnten Bikeurlaub und nicht nur für ein Wochenende! Wenn man das Ganze noch verbindet mit den umliegenden Bergen kann man entspannt 2 Wochen und mehr dort unten verbringen. Briançon bietet sich sehr gut als Ausgangspunkt an mit einem großen Angebot an Campingplätze oder Camping Car Abstellplätze sowie anderen Freizeitangeboten.
Bikeparks haben wirklich nur zur Hochsaison im Sommer offen!
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