Crans Montana – Auf der Sonnenseite des Rhonetals
Nach einer langen, stressigen Klausuren Phase entschieden wir uns mal wieder weiter weg zu fahren. Recht schnell kamen wir auf das 10.771 Seelen Dorf Crans-Montana im Schweizer Kanton Wallis. Das Dorf liegt auf 1495 m ü. M. und dient als geniale Basis für unendlich lange Trails. Typisch für das Wallis beginnen die Trails im hochalpinen Gelände und mehr als 2000 Tiefenmeter später wird man zwischen Weinreben wieder ausgespuckt.
Die Anreise
Die Anfahrt aus Innsbruck dauert knappe 6 ½ Stunden, welche jedoch von traumhaften Aussichten gespickt sind. Die Fahrt führt uns über Oberalp- und Furkapass ins Herz des Wallis. Von Sion aus geht es in einer halben Stunde vom Tal auf das Hochplateau von Crans Montana.
Bikepark Trails
Als komplette Newcomer in Crans-Montana nutzen wir den Anreisetag um den lokalen Bike-Park probe zu fahren. Bei vielen Hotels ist das Ticket bereits im Zimmerpreis inkludiert, jedoch sind die 30 CHF für ein Tagesticket inklusive Bike Transport ein wirklich faires Angebot für die sonst doch recht kostenintensive Schweiz.
Die Trails sind in die Schwierigkeitsgrade Rot (Mont Lachaux) und Schwarz (Chetzeron) aufgeteilt. Beide bieten im oberen Part einen traumhaften Panoramablick auf das Rhonetal, danach gehen die Strecken durch einen Idyllischen Wald.
Rot – flowige 6 km gespickt mit steilen Kurven und Sprüngen. Besonders geeignet für Anfänger und mittelstarke Fahrer, die gerne erste Sprünge wagen wollen. Alle schwierigen Passagen können umfahren werden. Allerdings verhindern die Bremswellen es, zumindest mit Bikes ohne 200mm Federweg oder 29 Zoll, so richtig den Flow zu finden.
Schwarz – 5,3 km gespickt mit kniffligen Felspassagen und verschiedenen Sprüngen! Auf diesem Trail fand der iXS Downhill Cup in 2005 statt. Vor allem bei fortgeschrittenen Fahrern steigt hier der Dopamin- und Adrenalinspiegel. Besonders die Schieferplatten machen den Trail spannend. Immer wieder teilt sich der Trail in unterschiedliche Schwierigkeitsstufen.
Am Ende der Trails (kurz vor der Talstation) gibt es eine Jumpline und ein North-Shore Paradies. Beides war jedoch im Umbau oder geschlossen als wir vor Ort waren.
Natürliche Trails
Am zweiten Tag wurden wir von zwei passionierten Bike-Guides der BED’N’RIDE Academy abgeholt. Vom Hotel ging es per Shuttle ca. 10 min den Berg hoch und weitere 15 Minuten pedalierten wir vom Parkplatz aus zum Traileinstieg. Dort angekommen wird uns recht schnell bewusst, dass es wohl eine unfassbar lange Abfahrt werden würde. Auch hier erwartete uns ein wirklich flowiger Trail mit atemberaubenden Ausblicken auf das Rhonetal. Beginnend mit hochalpinen Wiesen führte uns der Trail bald über weichen, grippigen Waldboden. Unten raus kann man entspannt entlang des Biss de Varen zurück nach Sion treten. Insgesamt warten hier knapp 14 km Trail und 1500 Tiefenmeter darauf von euch bezwungen zu werden. (Trailguide Karte: Cave du Sex, Biss de Varen)
Der zweite Trail startete etwas oberhalb der Talstation. Knackige Spitzkehren zeigen einem schnell seine Grenzen auf. Im Vergleich zum ersten Trail wurde hier der Flow auf ein Minimum runtergefahren, jedoch der Adrenalin-Spiegel auf ein Maximum. Steinige Trails mit schwierigen Spitzkehren lassen das Herz eines technischen Fahrers höher schlagen. Der erste Trailabschnitt führt uns bis in den schönen Ort Lois, darauf folgt ein kurzer knackiger Anstieg bis zur Christus Statur. Kurz unterhalb der Statur beginnt der zweite Trail zurück nach Sion. Hier gibt es immer wieder Alternativen. Die technischste Variante führt leicht verblockt über den Rücken bis ins Tal. Vorsicht! Die Aussicht verleitet dazu den Fokus auf den Trail zu verlieren. Die Abfahrt hat insgesamt ca. 12 km, 1200 Tiefenmeter und 280 hm. (Trailguide Karte: Pont du Diable)
Auf eigene Faust
Für den dritten Tag entschieden wir uns für ein weiteres Highlight. Die Gondel führt uns ein erneutes Mal bis auf 2.258 m zum Cry d’Er, ein ein alpiner Wanderweg führt uns im Auf und Ab bis nach les Violettes. Von dort folgt eine Mischung aus mehrheitlich Trails und kurzen Abschnitten auf Wirtschaftswegen. Nach kurzem Anstieg auf asphaltierter Straße geht der Trailspaß weiter bis ins Tal nach Miège. Entspannt rollt man von dort nach Sierre zurück. (Trailguide Karte: Tsa Bonna)
Fazit:
Das Wallis bietet eine atemberaubende Aussicht und durch Schieferplatten geprägte Trails ein besonderes Trail-Erlebnis. Laut unserer Guides gibt es im Wallis mehr als 8.000 km Trails und um die 300 Tage Sonnenschein im Jahr. Die Anzahl der Trails zeigt deutlich, hier kann man auch mehr als nur ein Wochenende verbringen. Der Ort selbst bietet ebenfalls viele weitere Freizeitmöglichkeiten. Mit mehreren Seen kann man einen Bike-Tag gut ausklingen lassen! Selbst eine eigene Wakeboardanlage und mehrere Golfplätze bietet das Hochplateau von Crans Montana. Die Standseilbahn, die aus dem Tal bis nach Crans Montana führt, erschließt auch ohne Privat Shuttle eine Menge Trails.
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