Wieder einmal begaben wir uns auf die Suche nach einem weiteren spaßigen Bikepark fernab der Alpen. In Hahnenklee im Harz wurden wir diesmal fündig. Im Zentrum Deutschlands und daher in 2-3 Stunden von vielen Großstädten aus gut zu erreichen, bietet der ErlebnisBocksBerg Hahnenklee neben zahlreichen Familienaktivitäten 7 Trails unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade für begeisterte Bikefans jeden Alters.
Eine traditionsreiche Kabinenbahn inklusive separater Gondeln für die Bikes bringt einen in aller Seelenruhe auf beschauliche 727 m. Je nach Bedarf wird für Biker ein extra Sessellift geöffnet, um lange Wartezeiten zu vermeiden und jeder auf seine Abfahrtskilometer kommt. Komfortablerweise läuft der Liftbetrieb im Sommer sogar bis 18 Uhr und nicht nur bis 16 Uhr wie an zahlreichen Liftanlagen in den Alpen. Sowohl die beiden Lifte als auch die langen Öffnungszeiten sprechen für ein tolles Angebot. Da ist es wirklich schade, dass das Liftpersonal in Sachen Service noch etwas Luft für Verbesserungen hat. Die erforderliche Selbstständigkeit beim Ein- und Aushängen der Bikes sorgt stets für etwas Hektik, da man im selben Sessel sitzt, an dem auch das eigene Bike hängt. Wenn das Personal hierbei allen Bikern helfen würde, könnte man sich mit den Freunden auf der 10-minütigen Liftfahrt prima unterhalten. Schade, denn das haben wir in anderen Bikeparks sehr zu schätzen gelernt.
Egal, vor den schaulustigen Familien und Wanderern geht´s auf in den Fahrspaß!Um uns mit dem Gelände vertraut zu machen, starteten wir mit der Flow Line. Im oberen Teil stets parallel zu den anderen Trails, geht es nach einer Skipistenquerung wieder einsam durch den Wald. Eine Flow Line wie man sie kennt, mag und immer für ein breites Grinsen sorgt: keine großen Sprünge und meist gut gebaute Anlieger, sodass es sich flüssig durch den Wald kurvt und springt. Dass der Blick nach links und rechts immer wieder wild in den Wald gefräste Abkürzungen offenbart, gefällt weniger.
Was für eine Flow Line ein super Gelände ist, zeigt sich besonders in den unteren Teilen der anspruchsvolleren Strecken (Freeride, DH, Racetrack) als kleiner Nachteil. Positiv betrachtet, kommt man nach anfänglichem Wurzelgerumpel schon recht entspannt am Lift an. Trotz viel Regen und nassen Wurzeln sind die DH-Tracks noch sehr gut fahrbar und nicht wie manch anderer Trail in steilerem Gelände ein Himmelfahrtskommando. Leider war es uns nicht vergönnt die Trails im Trocknen zu fahren, aber es ist davon auszugehen, dass sie nicht anspruchsvoller werden. Viele Gäste dürfte das freuen, denn so gibt es wirklich ein großes und für die meisten gut fahrbares Angebot an Trails.
Zu guter Letzt die Freeride-Strecke und die A-Line: durch große Anlieger und über viele Sprünge geht es auf diesen Varianten den Hügel hinab. Wer sich langsam an die Sprünge und Weiten herantasten möchte, sollte zuerst auf der Freeride sein Glück versuchen. Dabei kann man sich dank gut geshapten Table-Jumps immer weiter in die Landung vorarbeiten. Fühlt man sich auf der Freeride sicher, dann kann man mit ein bisschen Mut auch die A-Line sehr flüssig fahren.
Allgemein ist noch anzumerken, dass es trotz einiger Trailkreuzungen und regem Betrieb nie wirklich zu kritischen Situationen kam.
Zum Verweilen zwischendurch gibt es reichlich Möglichkeiten und sogar gratis Schlösser, sofern nicht jemand vom freien Schloss den Schlüssel abgezogen hat. Ein großes SB-Restaurant an der Bergstation bietet ein gewohntes Angebot an Speisen und Getränken für einen erfreulich schmalen Taler. Insgesamt also ein gutes Angebot für ein tolles Bikewochenende. Und sollte das Wetter nicht zum Radfahren einladen, so ist ein Besuch in Goslar sehr zu empfehlen (Im Café Venezia ist sogar ein kleines Stück Italien zu finden = Espresso 1,30€, Cappuccio 1,50€).
Preise:
Tagesticket Bikepark: 28€
Übernachtung: ab 25€ p.P.
Essen und Getränke: normales (mitteldeutsches) Preisniveau
http://www.erlebnisbocksberg.de/erlebnisbocksberg/willkommen/index.html
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!