La Grave – Biken auf alpinem Terrain
gondelunterstützt bis auf über 3200m
Auf einem Westalpen Roadtrip vor einigen Jahren stand La Grave nur zum Tourenfahren auf dem Plan, inzwischen existieren sechs „gebaute“ Trails an der La Meije. Fünf Trails starten von der Mittelstation auf 2400m Höhe und der Kingstone Road Trail auf über 3200m! Grandiose Panoramen mit hängenden und liegenden Gletschern sind somit garantiert! Bei Freeridern im Winter ist es für Viele bereits ein Mythos und Lebensziel einmal in La Grave Skifahren zu gehen, im Sommer hingegen ist man mit dem MTB noch recht alleine.
Ticket
Leider war die Webseite der Bergbahn in La Grave zum Biken etwas undurchsichtig bezüglich der Preisgestaltung. Es wird zwischen Tagestickets bis zur Mittelstation und bis zur Bergstation unterschieden. Das Ticket bis zur Mittelstation kostet 27€ pro Tag, wer bis oben will muss 10€ mehr zahlen. Aber soviel vorweg – wer auf alpine Trails mit Platten und groben Geröll steht, kommt voll auf seinen Genuss.
Trails
Wir sind an dem einen Tag leider nur zu 2 Trails gekommen da wir recht spät und auch entspannt unterwegs waren und die King Stone Road von der Bergstation der La Meije es ordentlich in sich hat.
King Stone Road
Die King Stone Road ist mit 1800 Tiefenmetern auf 8,3km der längste und schwierigste Trail im Bikepark La Grave. Die altertümliche Gondel nimmt einen bis auf 3211 rauf zu Gare des Ruillans. Beim Austritt aus der Bahnstation fällt der Blick zuerst auf den Gletscher La Meije. Für hier oben sollte man sich etwas Warmes zum Anziehen einpacken, denn auch im Sommer kann es auf über 3000m ziemlich frisch sein. Der Trail startet direkt von der Liftstation.
Der erste Teil des Trails bis zum Refuge Chancel gehören auf jeden Fall in die Kategorie „Alpiner Trail“. Es geht über Steinplatten, Geröll und Schutt mit großen Stufen, lose Steine und sehr steilen Passagen den Hang entlang. Dieser Abschnitt erfordert viel Konzentration und Fahrkönnen, denn auf die ersten 700 Tiefenmetern gibt es sehr wenige flowige Abschnitte, die dem Kopf mal eine Pause gönnen.
Der zweite Teil des Trails wird etwas leichter. Schmale Wiesenwege mit einzelnen Steinfeldern führen in Kurven über Schafsweiden. Weiterhin ist der Weg steil und mit Stufen durchsetzt.
Im unteren Teil trifft der Weg auf andere Trails im Bikepark. Auch hier gibt es immer wieder großen Stufen, sehr steile Abschnitte und Sprünge die teilweise recht unerwartet auftauchen. Beim ersten Mal sollte man sich die Sprünge definitiv zuerst anschauen.
Die letzten Meter bis zur Talstation zurück geht es flach über eine Skipiste und dann eine Treppe hinauf, alternativ kann man auch außen herum über die Straße fahren.
Chavalla
Der Chavalla Trail startet von der Mittelstation aus und bietet landschaftlich sensationelle Blicke auf die umliegenden Hängegletscher. Dafür das der Trail für Biker angelegt wurde, ist er dennoch sehr naturbelassen. Freut uns natürlich! Im Verhältnis zur King Stone Road geht es deutlich sanfter über Wiesen los. Allerdings startet man immer noch auf 2400m und somit sind die Wiesen mit viele Steine, Platten und Steilstücken gespickt. Der Trail macht aber super viel Spaß und lässt trotz seiner Schwierigkeit Flow aufkommen.
Nach Gesprächen mit anderen Bikern vor Ort sollten die anderen Trails von der Mittelstation aus ähnlich wie der untere Teil der King Stone Road sein. Entsprechend etwas mehr ausgebaut als der recht natürlich gelassene Chavalla.
Fazit
Nicht ganz so extrem wie im Winter dennoch sind die MTB Trails in La Grave nichts für Anfänger. Wer Flowtrails erwartet sollte lieber einen anderen Bikepark in der Nähe besuchen. Für alle die auf natürliche Trails mit gewissem Anspruch in mitten majestätischer Berge stehen ein absolutes Highlight. Durch die Länge der Trails kann man sich auch entspannt mehr als einen Tag hier aufhalten. Von uns gibt es auf alle Fälle einen fetten Daumen hoch!
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