Die Specialized Trail Days sind eines der ersten Events in der meist noch recht jungen Bike Saison und ein Garant für Spaß sowohl auf als auch neben dem Rad. Nachdem das Event in den letzten zwei Jahren im Vinschgau stattgefunden hat, ist die Location für dieses Jahr eine Neue: Kranjska Gora in Slowenien.
Von München aus ist Kranjska Gora in nur 3,5 Stunden bequem über die Autobahn zu erreichen, für uns Wahl-Innsbrucker dauert die Reise aber rund eine Stunde länger und kann über mehrere Wege bestritten werden. Wir entschieden uns für die Route über Osttirol und dazu einen kurzen Radelstop am Weißensee einzulegen. Warum genau am Weißensee? Das beschauliche Örtchen am Fuße des Sees hat sich bereits bei unserem letzten Besuch, eine Woche zuvor, als Trail Geheimtipp in Kärnten entpuppt. Den Spot Check dazu findet ihr demnächst dann ebenfalls hier.
Die weitere Anreise über den Wurzenpass bei Villach ließ das lange Wochenende schon einmal abenteuerlich beginnen, denn so manch VW Bus älteren Semesters war der extremen Steigung der Straße nicht gewachsen und kam nur mit Mühe und Not ans Ziel. Die Begegnung mit dem steilen Pass sollte aber an diesem Wochenende nicht die letzte gewesen sein, denn die Passstraße ist Ausgangspunkt für einige der ausgeschriebenen Trail Touren rund um Kranjska Gora.
Angekommen in Kranjska Gora konnten wir schon die erste positive Erfahrung mit der neuen Location machen. Die Veranstalter hatten den gesamten Parkplatz des Bike Parks, welcher aus ebenem und schottrigen Untergrund besteht, zu einem riesigen Campingplatz umfunktioniert. Im vergleich zu letztem Jahr war somit sicher gestellt, dass niemand im Falle des Falles im Schlamm aufwacht und zudem hatten dadurch mehr Besucher Platz als die Jahre zuvor.
Nach nächtlichem Regenguss und wenig Schlaf läuteten wir das Wochenende mit einer Erkundungstour auf den Trails rund um den Wurzenpass ein. Zwar war es auch dieses Jahr möglich sich bequem zum Trail Einstieg shutteln zu lassen, jedoch wollten wir zumindest die ersten Höhenmeter des Tages aus eigner Muskelkraft bewältigen.
Leider waren die Trails durch den nächtlichen Regen noch recht feucht und dementsprechend schwierig zu fahren, was bei so manch einem Bike Neuling zu Stürzen und Frustration führte. Nach der ersten Abfahrt auf den schmierigen Trails verabschiedeten wir uns für den Rest des Tages in den Bikepark, welcher durch das Sponsoring von SRAM das ganze Wochenende über von den Festivalteilnehmern gratis genutzt werden konnte.
Da viele der Besucher mit der Auswahl der Trails abseits des Bikeparks nicht recht zufrieden waren, wurden kurzerhand von Trailguide.net neue Trails aus dem Hut gezaubert und ausgeschrieben. Dem Ruf folgend, machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg in das 10km entfernte Hochtal der Weißenfelser Seen.
Rund 800 Höhenmeter, einen Strudel und mehrere Espressi später wartete dann das absolute Trail Highlight des Wochenendes auf uns. Beginnende am Riffugio Zacchi gibt der Trail immer wieder atemberaubende Ausblicke auf die Weißenfelser Seen preis und ist im oberen Trail technisch Anspruchsvoll, unten raus dann schön flowig und schnell. Ganz nach dem Gusto eines jeden Wochenend-Enduristen. Abkühlung nach der heißen Trailhatz boten die kristallklaren Bergseen und kühles slowenisches Bier.
Was natürlich bei den Trail Days nicht fehlen darf ist das abendliche BBQ, verbunden mit anschließendem Musikgenuss auf der extra für das Event bereitgestellten Zeltbühne. Für unseren Geschmack waren die Musik Acts nicht ganz so stark wie in den Jahren davor, was aber die übrigen Besucher nicht davon abhielt ordentlich die Sau rauszulassen zu feinsten Hip Hop und Electro Beats.
Am Sonntag, dem letzten Tag des Events, verschlug es uns auf den Vršičpass. Auf 1611 Metern über Seehöhe bietet der Pass zahlreiche Trail Alternativen zurück nach Kranjska Gora und lädt ein das Rad zu schultern und neue Wege zu entdecken. Nach kurzem Zustieg und einer langen Abfahrt ins Tal waren alle erschöpft aber glücklich und die Trail Days 2017 gingen dem Ende zu.
Das Event war mal wieder fantastisch organisiert und ein großer Dank geht raus an die Leute von Specialized, die dieses Event jedes Jahr aufs Neue ermöglichen und dazu auch noch komplett gratis. Sollte das Event nächstes Jahr wieder in Slowenien stattfinden würden wir uns aber wünschen, dass mehr anspruchsvolle Trails ausgeschrieben werden, sodass auch alle Könnerstufen auf ihre Kosten kommen. Ansonsten können wir Slowenien nur jedem Mountainbiker empfehlen und ein weiterer Bericht aus der Region folgt in den nächsten Wochen.
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