Velventos
Für uns heißt es jetzt weg von den Reisebussen, tiefer ins griechische Hinterland. Die nächsten drei Tage verbringen wir in Velventos, einem kleinen Dorf zwischen perfektem Trailcenter und großem Stausee. Das Pieria Gebirge nordwestlich des Olymps ist durchzogen von einzelnen Teerstraßen, Gravelroads und einem Netz an wunderschönen Naturtrails die ab jetzt zu unseren absoluten Lieblingsabfahrten gehören. Besonders angetan hat es uns ein etwas über drei Kilometer langer Trail, der auf 550 Tiefenmetern fast alles zu bieten hat, was das Enduroherz begehrt. Selbst bei nasskalten Bedingungen, die nach einem Regentag hier oben herrschen, kommt keiner aus dem Dauergrinsen heraus:
Nach einem steilen und matschigen Einstieg wechselt der Untergrund schnell auf eine Mischung aus Wurzel- und Nadelteppich. Nicht zu steil, schlängelt sich durch den dichten Wald ein schmaler Pfad, der auf einmal von gut fahrbaren 180 Grad Kehren abgelöst wird. Das ein oder andere Steinfeld lässt das Adrenalin nach oben schnellen und fordert mit den nassen Reifen volle Konzentration. Ab und an schweift der Blick dann doch die neblige Böschung hoch, um Ausschau nach Braunbären zu halten, die in der Gegend beheimatet sind.
Mit schlammigen Waden kommen wir in einer Senke an, wo uns eine wackelige Brücke erwartet. Nach kurzer Schiebepassage über den stark gefüllten Bach ändert sich plötzlich die Landschaft und mit ihr der Trail. Trockener, sandiger Untergrund, karges, stacheliges Gestrüpp, ein sehr schmaler Weg um große Felsen herum und der Duft von Rosmarin liegt in der Luft. Während sich im Wald noch die letzten Nebelschwaden auflösen, glänzt der große See vor uns schon unter der Sonne. Fast zu kitschig, um wahr zu sein, aber auch ein erster Hauch von “diesem” Griechenland, das wir uns vorgestellt hatten und das uns in Thessaloniki bereits erwartet.
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